Die Arzneimittelprüfung am Gesunden, AMP:
ist die Grundlage der weltweiten seit 200 Jahren laufenden Datensammlung zum Heilprinzip "Homöo"-"Pathos", also ähnliches mit Ähnlichem heilen oder was der Gesunde eventuell als Arzneimittelsymptom entwickelt kann beim Kranken geheilt werden, wenn es ähnlich ist.
Mit der Arzneimittelprüfung mit gesunden freiwilligen und aufgeklärten Teilnehmern (Medizinstudenten, Ausbildungskandidaten in Homöopathie) setzte Hahnemann nicht nur einen Standard für die Homöopathie.
Überhaupt war das klinische Erproben von Medikamenten bis zu seiner Zeit völlig unbekannt und gilt bis heute mit dem randomisierten Doppelblindversuch in der modernen Medizin schlechthin als der Goldstandard.
Die homöopathische AMP sieht vor, daß gesunde freiwillige Prüflinge von einer homöopathisch hergestellten Arznei täglich solange einige Globuli einnehmen, bis sie eine auffällige Änderung ihres Befindens feststellen.
Sofort wird die Arznei nicht mehr weiter eingenommen. Oft ist die Einnahme damit schon nach wenigen Tagen beendet.
Alle Symptome, am besten bereits einige Tage vor Beginn der Einnahme - zum Vergleich "vorher" - "nachher" - werden genau aufgezeichnet, bis keine Symptome mehr vorhanden sind. Das kann auch einige Wochen anhalten.
Von allen Prüflingen einer Substanz werden die Symptome katalogisiert und geordnet.
Am Ende entsteht eine Sammlung von Krankheitsäußerungen, die durch die Arznei am Gesunden hervorgerufen worden sind.
Nicht nur die statistische Häufung von Symptomen bei möglichst vielen Probanden ist wichtig, grundsätzlich werden alle Einzelbeobachtungen notiert und ggf. später durch klinische Erfahrungen aus dem Einsatz der Arznei im homöopathischen Alltag verifiziert.
Hierdurch wird eine scheinbar unwichtige Einzelbeobachtung im Laufe von 200 Jahren so oft in anderen Prüfungen bestätigt, dass sie bei Auftreten als Symptom beim Patienten sehr auf ein bestimmtes Arzneimittel hinweist.
Die Katalogisierung wird in "Repertorien" ausgeführt und den Behandelnden zugängig gemacht.
Natürlich lesen Homöopathen auch die veröffentlichten Arzneimittelprüfungen: www.provings.info.
Einige der ersten Placebo kontrollierten Doppelblindstudien wurden von Homöopathen durchgeführt (Dr. Dean, the trials of homeopathy).
Weiteres zu homöopathischen Arzneimittelprüfungen:
www.herrenbach-apotheke.de
www.arscurandi.de
Vorsicht, vermeiden Sie KUNSTKRANKHEITEN:
durch Missbrauch der Homöopathie entstanden sind die "einzig unheilbaren Krankheiten" - nach Ansicht der großen Homöopathen.
Fall - Beispiel:
Ein junger Unternehmer kauft sich nach einem Vortrag (gesponsert durch die DHU) auf Anraten seines Apothekers ein Set mit "Schüssler-Salzen", nimmt täglich mehrere Mittel "zur Prophylaxe" ein. Im Laufe eines halben Jahres verschlimmert sich eine Migräne derartig, dass er sein Geschäft aufgeben muss, die Migräne ist auch merkwürdig behandlungsresistent.
Endlich sucht er einen klassischen Homöopathen auf (der später den Fall im Vorlesungssaal des Krankenhauses für Naturheilverfahren berichtet) und dieser analysiert als Heilmittel Magnesium phosphoricum, eins der Schüssler Salze, die der Patient einnimmt - oder sollen wir nicht besser Proband sagen?
Als der Homöopath dann Magnesium phosphorus als Ergebnis seiner Analyse nennt und noch einmal fragt: "Nehmen etwas in Eigenregie, zur Selbstmedikation ein?" kommt heraus, dass der Proband noch vor einiger Zeit unter anderem Magnesium phosphorus genommen hat, wie von der Pharmaindustrie propagiert und vorgeschrieben, gewissermaßen in "rauhen Mengen", statt wie in der klassischen Homöopathie seit 200 Jahren weltweit gelehrt in Einzeldosen und verlaufsorientiert und nicht gegen sämtliche Regeln der Homöopathie.
Die Therapie beim Patienten ist natürlich:
Absetzen der Schüssler Salze und gelingt auch gerade noch einmal mit Erfolg in diesem Fall, dass heißt mit einem baldigen Ende der so lange bestehenden Migräne.
Jedem Schüler war sofort klar: ein klassischer Fall von Symptomen aufgrund einer "Arzneimittelprüfung", eine "künstliche" Krankheit, wie Hahnemann sie nannte. In der Schulmedizin sind so genannte "Kopfschmerzmittel - induzierte Kopfschmerzen" (durch die schulmedizinischen Arzneimittel verursachte oder verschlimmerte Kopfschmerzen ) allseits bekannt.
Hahnemann kämpfte ganz besonders gegen die sogenannten "Pseudo- Homöopathen", die die schlimmsten Krankheiten erzeugen. Jeder "richtige" Homöopath weiß von Prüfungen. Diese sind weltweit ein Pflichtteil der Ausbildung. Ich wollte Ihnen hiermit nur schildern, wie schlimm eine überzogene Prüfung ausgehen kann, mit bleibendem Schaden an Leib und Seele !!!
Viele haben sie schon an sich selbst erlebt, nur die wenigsten geben es zu oder haben es gar nicht bemerkt, dass sie davon krank wurde. Diese Dunkelziffer halte ich für enorm groß.
Damit haben wir noch gar nicht von Symptom - Verschiebungen an ungünstigere Stellen des Organismus, von Verwischungen des "Bildes" der Symptome mit den folgenden Problemen in der Diagnose (Analyse genannt) und der Mischung dieser Phänomene mit der oben genannten "Kunstkrankheit" gesprochen. Alles Faktoren, die diese Patienten, die heroisch etwas zur Prophylaxe und zur Selbsthandlung machen wollten leider oft schwierig behandelbar macht, einige Stellen die einzige (!) Gruppe dar, die als von Homöopathen manchmal als "unheilbar" klassifiziert wird (Nicht etwa Tumorerkrankungen oder schwere Immunerkrankungen).
