Therapie eines im Labor gesicherten Mangels
Die alleinige Bestimmung des Vitamin-B12-Gehalts im Blut ist nicht geeignet, um den Versorgungszustand sicher zu beurteilen, da auch bei normalen Vitamin-B12-Blutwerten bereits ein funktioneller Vitamin-B12-Mangel in den Körperzellen vorliegen kann. Der früheste Indikator für einen Mangel sind erniedrigte Holo-TC-Werte, der von mir auch bestimmt wird, so Prof. Rima Obeid: Die Vitamin B12 Konzentration im Serum (Blut) ist bei entleertem Speicher zunächst noch im Normbereich, weshalb besser HoloTC bestimmt werden soll (und Methylmalonsäure (MMS), sowie Homocystein).
Der Holo-TC-Test kostet 2-3 mal so viel wie der Standard (Gesamt-Vitamin B12 im Serum), nämlich zwischen 30 und 40 Euro.
Aus Budgetgründen wird er oft nicht bestimmt (das ist auch das Schicksal von Eisenspeicher/Ferritin und von Vitamin D3, wo ebenfalls Folgeschäden und Kosten erst einmal nicht interessieren)
Über 50 ymol/liter sind bei HoloTC ausreichend.
(falls vorhanden: Homocystein sollte unter 10ymol/l liegen und MMA über 270 ymol/l )
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Prof. Reiners weist darauf hin, dass entgegen früherer Annahmen selbst bei Malabsorption eine orale Therapie erfolgreich ist, ein Teil wird auch ohne Intrinsic Faktor aufgenommen, so der Professor, so dass 1000 y gramm orL gegeben werden.
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Zu hohe B12 Werte:
Heilpraktiker injizieren gerne Vitamin B12 einfach mal prophylaktisch.
Dabei sind mir schon deutliche Überdosierungen begegnet.
Folge: gefährliche Nebenwirkungen, wie immunologische Reaktion mit Hautreaktionen sind möglich, Ekzem, Akne oder Urtikaria.
Risiko bei Injektionen (aller Art): Anaphylaktischer Schock durch Injektionen, in der Heilpraktiker-Praxis nicht beherrschbar, da entsprechende Notfall-Medikamente nicht vorhanden sind (Rezeptpflicht) und nicht beherrscht werden.
Eine reine Vitamin B12 Gabe durch den Arzt kann zu einem Mangel an Folsäure und Vitamin B6 führen.
-----> Dabei ist die Therapie durch tägliche orale (über dem Mund) Einnahme von 1000yg = 1 mg Cyanocobalamin einfach und effektiv, es braucht keine iv-Gaben (Spritzen) wie Ärzte und Heilpraktiker unter Einfluss ihrer Pharmareferenten den Patienten weiß machen wollen.
Es gibt in der Regel keinen Grund für das Spritzen !
Die orale Aufnahme ist laut Untersuchungen genau so effektiv wie Injektionen.
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Tumor-Frühmarker:
Ein zu hoher Wert (ohne Injektionen) ist laut einer dänischen Studie mit dem Risiko für diverse Tumoren verbunden:
Ein höheres Risiko für Lungenkrebs. (myeloische Leukämie 105 fach)
Der Spiegel des Vitamins auch bei einigen Infekten, Autoimmunerkrankungen, Leberkrankheiten und Alkoholismus erhöht.