Indien:
deutsche Missionare brachten 1834 die Homöopathie nach Mangalore und 5 Jahre später der aus Siebenbürgern stammenden Honigberger nach Lahore, er wurde später Leibarzt des Maharajas.
In Bombay begannen englische Armeeärzte Mitte der 1840er Jahre homöopathisch zu praktizieren und im östlichen Kalkutta waren es französische Ärzte, nachdem es dort bereits dem Laienheiler Lal Dutt gelungen war einen der angesehensten Ärzte des Landes Lal Sarkar zur Homöopathie zu bringen.
Prägend war es, dass sich die ersten Inder an amerikanischen Colleges ausbilden lassen mussten;
Auch am Militärkrankenhaus in Bombay griffen die Ärzte zur Cholerabehandlung auf homöopathische Mittel zurück. Als der eben erwähnte Dr. Lal Sarkar (dessen Mutter mit 32 an Cholera gestorben war) vor der britischen Ärztevereinigung einen Vortrag über die Homöopathie hielt wurde er aus der Gesellschaft - in der er Gründungsmitglied gewesen war - über Nacht ausgeschlossen, er wurde zum Quacksalber erklärt, diffamiert, Gegendarstellungen nicht gedruckt.
1868 beschloss er eine eigene Zeitung und eine wissenschaftliche Vereinigung - die erste nationale Vereinigung Indiens - zu gründen. Diese ist bis heute noch aktiv.
Erste Schulen, Spitäler, Polykliniken; Apotheken; Zeitschriften;
Die erst spät gegründeten Standesvertretungen scheiterten aufgrund von Fraktionskämpfen.
So gibt es heute das "Indian Institut" (nur für Ärzte) und die "Medical Association" (auch ohne Collegeausbildung).
Staatliche Anerkennung nach der Unabhängigkeit: 1937 erhalten Ausbildungsinstitute die gleichen Rechte wie allopathische Schulen, 1943 wurde das staatliche "General Council of State Faculty" gegründet;
1948 das offizielle "Enquiry Committee" mit 300.000 homöopathischen Heilern.
1973 folgt der Registrierpflicht die uneingeschränkte staatlicher Unterstützung.
Heute gibt es etwa 100 Colleges mit Dreijahresausbildung (und etwa gleich viele schulmedizinische und ayurvedische Colleges);
Etwa 3000 homöopathische Polykliniken in staatliche Trägerschaft;
140.000 homöopathische Ärzte + 125.000 ausgebildete Laien ergeben 17 % des registrierten Heilpersonals, dazu kommen etwa 250.000 nicht-registrierte homöopathische Heiler.
Die Homöopathie stellt eine Medizin dar, die sich Arme leisten können und noch nicht verdrängt ist.
Es ist nicht zu übersehen, dass viele der heutigen Homöopathen auch in Deutschland mit englischen Büchern arbeiten, da sie oft in Indien gelernt haben.
Jedes Dorf hat einen Laienhomöopathen, ganz ähnlich wie in Brasilien, Mexiko und anderen Ländern mit einer eher aufgeschlossenen Gesellschaft.
Im indischen Bundesstaat Kerala beispielweise gibt es 47.000 allopathische, 12.000 homöopathische und 3500 ayurvedische Krankenhausbetten.
Hier werden die höchsten Löhne Indiens bezahlt, Lebenserwartung und Alphabetisierungsquote sind so hoch wie in den USA.
Es gibt Praxen, wo 100 Patienten am Tag mit Einzelmitteln und Hochpotenzen behandelt werden.
In Kozhikode steht eines der 4 homöopathischen Medical Colleges des Bundestaates.
In diesen ist das homöopathische Medizinstudium in vielen Fächern mit dem allopathischen (schulmedizinischen) Medizinstudium identisch.
36 Stunden sind im Lehrplan allein für ein homöopathisches Arzneimittel wie Sepia vorgesehen.
So ein homöopathisches Hospital hat 100 Betten und eine große Tagesklinik in der etwa 400 Patienten am Tag behandelt werden.
Sie werden oft wie andere medizinische Einrichtungen von der Regierung gefördert.
Manchmal werden arme Menschen fast kostenlos behandelt und direkt im Behandlungsraum nebenan wird beispielsweise die Königsfamilie von Dubai oder der Besitzer des größten Verlagshauses Indiens behandelt.
Siehe auch "Impfen in Indien"
15 % aller Ärzte sind Homöopathen (nur in zweiter Linie "Schulmediziner").
Für 180 öffentliche Universitäten gilt das gleiche.
Im indischen öffentlichen Gesundheitswesen ist die Homöopathie stark vertreten, in 20 Forschungsinstituten wird sie staatlich gefördert.
In Deutschland muss man vergleichsweise auf eigene Kosten nach dem Studium eine Ausbildung betreiben.
Pakistan: 1200 Ärzte; offizielle Anerkennung;
Nepal: klinische Ausbildung durch internationale Homöopathen;
Japan: "non-Doctors", also Heilpraktiker verursachten 2012 mit dem Missbrauch der Homöopathie eine Reihe von medizinischen "Unglücksfällen". Mit der negativen Presse hatte anschließend die homöopathische Ärzteschaft zu kämpfen. Nicht zuletzt deshalb findet der Weltärztekongress für Homöopathie 2012 in Japan statt.
Diese Laien können hier aber teilweise auch eine lange Ausbildung vorweisen (mehrere tausend Stunden).
Thailand: Ärzte müssen für ein Diplom 600 Stunden Ausbildung nachweisen.
Malaysia: 1979 homöopathische Fakultät mit fünfjährigem Programm.
2010 China öffnet sich für die Homöopathie.
Türkei: die Regierung ist ein knallharter Gegner der Homöopathie, die logischerweise wie in anderen autoritären Staaten verboten bleibt.
Daher gibt es nur 11 "full-time" Homöopathen.
Die ärztliche Organisation der homöopathischen Ärzte der Türkei ist anerkanntes LMHI - Mitglied. http://liga.iwmh.net
Israel: Dreijahreskurs mit internationalen Referenten (G. Vithoulkas, J. Sherr);
Im großen Krankenhaus in Tel Aviv, Abteilung für alternative Medizin und homöopathische Ambulanz;
Jerusalem: klinische Studien.
Australien: 1830 Simpson;
1857 der Mönch Rosendo und 1858 der Geistliche Wilson;
Dispensatorien, Krankenhäuser; Zeitschriften;
Trotz Unterstützung durch angesehene Persönlichkeiten auch hier Rückgang zwischen den Weltkriegen: nur noch 4 Krankenhäuser.
In den Siebzigern regte einer der letzten drei Ärzte Schüler zur Ausbildung in London an.
Einer von Ihnen führte ein Ausbildungsprogramm für über 100 Ärzte ein. Ambulanz in Sydney (mehr eklektisch);
Nicht-ärztliche Homöopathen haben einen Ausbildungsstand von 3700 Stunden!
Neuseeland: Purdie 1849;
Fischer aus Bayern eröffnete 1858 ein Krankenhaus und Dispensatorium;
Auf Betreiben des Laienpraktikers Grove wurde die homöopathische Gesellschaft gegründet, die 1400 Mitglieder vorweisen kann, davon 20 Ärzte;
Ein dreijähriger Ausbildungsgang wird angeboten;
AFRIKA
Südafrika: deutsche Missionare in den 1830ern vollbrachten die "Wunder" mit "kleinen Tassen mit heiligem Wasser";
heute gibt viele Ärzte, die auf Fachschulen ausgebildet wurden;
Ägypten: 1850er: von Sonnenberg und Beniot Mure;
1872 wurde der deutsche Pharmakologe Reil Leibarzt des Kedive
Algerien: 1840er Gründung eines Krankenhauses
Nigeria: 1930er von englischen Missionaren eingeführt;
seit 1961 anerkannt.