Selenmangel und Krebs-Risiko
Der Grenzwert für Selen statt gesehen werden!
Ein Selenmangel sollte aber auch mit nicht über 200 ygr substituiert werden, da es leicht zu Intoxikationen kommen kann (Blutspiegel über 200 oder 240ygr).
Vollblutanalyse ist besser, da nur 1 % im Serum (normale Blutabnahme) ist.
Vorsicht falsche Grenzwerte ! Die werden über die Masse an unterversorgten ausgerechnet 53-105 ; Metastudien sagen aber sollte bei 74-139 g/l sein.
Vollblut hat anderen Grenzwerte.
Bei HIV - Patienten und Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen sind positive Resultate mit 200 ygr erzielt worden.
Selen hat krebsverhindernde Eigenschaften: in Ländern mit Selenmangel, z. B. Australien, ist die Krebsrate erhöht. Optimium einer Metastudie Blutspiegel von 120 ygr.
Häufige Folgen eines Mangels: Muskelwachstumsstörungen, Leberzirrhose, Sichelzellanämie.
Eine Verbindung zwischen Selenmangel, Coxsackie-Virus-Infektion und Entwicklung einer Herzmuskelentzündung (dilatative Kardiomyopathie) besteht, wofür der durch Selenmangel geschwächte Abwehrmechanismus den Grund liefert.
Ursachen: einseitige Ernährung, Verdauungsstörungen, Medikamente,
leben in einer selenarmen Gegend (wodurch die Deutschen wesentlich weniger als die Amerikaner (kanad. Weizen) aufnehmen - 40 yg statt 130),
Veganer, Alkoholiker, Anorexia nervosa oder Bulimie, anhaltendem Durchfall, Missbrauch von Abführmitteln, Eiweißverlustniere, Diuretika, starken Blutungen bei Hämorrhoiden oder starke Monatsblutungen, lang anhaltendes Stillen, schwere Verbrennungen oder andere Verletzungen.
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Als ich 1982 mit Ernährungsberatung begann, war es schwierig ein Präparat zur Substitution von Selen zu bekommen (die Apotheker: "das gibt es nur in der Tiermedizin, ... für Menschen ist das giftig").
Der Selenmangel bei Mensch und Tier war damals schon verbreitet und ist messbar, auch durch Labor Bestimmungen durch meine Praxis. Viele Böden in der Landwirtschaft sind durch den intensiven Anbau "selen-arm" geworden. Fisch, Eier, Getride, Kohl enthalten deshlab weniger Selen. Kinder mmit mnultiplen NAhrungsallergien und PKU sollten supplemtiert werden! Je nach Alter: bis 6 Monate 12yg/d; 4-6 20 ygr/d; bei Krankheit mehr.
Aus "Der Privatarzt":
Durch sulfathaltigen Dünger und übersäuerten Boden wird der Nährstoff ausgewaschen und geht verloren (also Bio kaufen !)
Die Folgen des Mangels: Zwergwuchs, Auto-Immun-Erkrankungen, wie die der Schilddrüse und des Darms (M. Crohn) oder RA (rheumatoide Arthritis), vermutlich auch kardiovaskuläre Erkrankungen, Thrombosen und mehr schädliches LDL-Cholesterin. Es gibt Hinweise auf erhöhte Tumorinzidenz (Prostata, Colon-, und Mamma-CA) - bei Krebspatienten wird bereits im frühen Stadium ein deutlich verringerte Selenspiegel gemessen. Der Selenmangel wirkt sich auch bei der Entwicklung von allergischen Prozessen/atopischen Ekzemen aus (Hautbarriere), Mukoviszidose, ... Demenz, Unfruchtbarkeit.
Quelle: Paranüsse, Pilze, Linsen, Sojabohne, Brokkoli, Weißkohl, Zwiebelgemüse, ... seit Selen seit 1992 Futtermitteln zugegeben wird, finden wir es auch in Eiern, Fisch, ... Vegetarier können gefährdet sein, auch Menschen mit bestimmten Darmerkrankungen, ...
KEINE längere Einnahme von 200 mcgr ohne Blutspiegelmessungen - dafür ist zu schnell der toxische Grenzwert erreicht".
Anmerkung: ungünstig über 160ygr/l und toxisch über 490ygr/l Serum.
Optimal: 120 ygr/l Serum.
Durch Chemie und Medikamente werden Mensch und Tier manchmal extrem mineralstoffarm.
Selen kann in natürlicher Form gegeben werden, gebunden an eine Aminosäure, ist so vom Körper besser verwertbar und keine Last.
Selen ist heute als Immunmodulator bekannt, es unterstützt die zelluläre DNA Reparatur und wirkt toxisch auf den Tumor. So werden sogar die Nebenwirkungen einer Chemotherapie abgemildert.
Da Selen toxisch wirken kann, sollte es nur bei wirklichem Defizit oder in geringer Dosis eingenommen werden .
Fatique/totale Schwäche tritt manchmal schon vor der Krebs Diagnose auf, während einer Tumortherapie leiden 80% unter Fatique, danach noch 30%. Eine brasilianische Studie zeigt nun, dass das durch Selen beeinflusst werden kann: Müdigkeit und Übelkeit nahmen deutlich ab.
50 % der Tumorpatienten leiden unter einer Blutarmut/Anämie, Chemo und Strahlen verstärken diese. Unter Selenmangel ist diese Anämie stärker. Selen ist außerdem Bestandteil von 25 Enzymen, auch von Gluthathionperoxidase - wichtig für die Regenerationszyklen der Zelle, und auch in Selenoprotein P, wichtig bei der Schwermetallbindung, es reduziert Entzündungen und ist Immunaktivator und kann DNA sogar im Tumorgewebe noch reparieren, mit der Folge des Wachstumsstillstands des Tumors. Unser Labor gibt einen Normalbereich von 55-103 ygr/l an, unter Selenexperten gelten aber 122ygr/l Serum (S) als optimal =152,5 ygSe/l Vollblut, das den Langzeitstatus wieder gibt.
Bei Tumorerkrankten ist der Status fast immer erniedrigt: Non-Hodgkin: 72ygr/l. Bei einem hohem Selen-Status wird die Chemodosis besser erreicht, der Patient spricht besser an und die Überlebenszeit verbessert sich.
Natríum-Selenit kann bei Lymphödem sinnvoll sein: 500ygr/Tag über 5 Wochen.
Eine Prämedikation vor einer Chemo kann die Giftigkeit reduzieren: Die Nierengiftigkeit bei Cisplatin, die Herzgiftigkeit bei Epirubicin und die Nervengiftigkeit bei Vinorelbin: Kurzinfusion eine Stunde vorher 1000ygr und zwischen den Zyklen 300ygr pro Tag.
Vorsorge: das Risiko für Krebs wird reduziert bei Krebs von Prostata, Lunge, Darm, Blase. Eine Übermäßige Zufuhr erhöht das Risiko für II-Diabetes: in Multipräparaten sind zw. 30 -60yg, in Nüssen kommt schon mal ein Tagesbedarf zustande, jedoch sind organische Gaben (an Aminosäuren gebunden) schlechter verfügbar für den Körper als anorganische, wie Natrium selenat, oder -selenit.
EU/USA Obergrenze laut Onkopedia: : 300 bzw 400 yg/Tag.
Behindert Selen wirklich die Chemo? Nach der Durchsicht vieler Übersichtsarbeiten ist diese Warnung vor "Vitamin-Verschreibern" nicht mehr haltbar: das American Institut for Cancer Research nennt die Mengen als sicher, die im Bereich der RDA Empfehlungen bleiben, also maximal die dreifache Menge der DACH-Referenzwerte: Vitamin C330mg/d, Vitamin E42mg, Selen210yg - Frauen etwas weniger.
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Teilweise Überversorgung mit Jod und jodempfindliche Menschen.
Vorsicht einen Jodmangel immer vor einem Selenmangel ausgleichen!
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Referenzbereiche Selen: Serum / Plasma
Erwachsene: 53 - 105 µg/l (empfohlen: 100 - 140 µg/l)
6 - 16 Jahre: 45 - 95 µg/l
1 - 6 Jahre: 40 - 90 µg/l
0 - 1 Jahr: 18 - 64 µg/l
BAT = Biologischer Arbeitsplatz-Toleranzwert: 150 µg/l
aus dem "Voll-Blut":
73 - 165 µg/l (empfohlen: 120 - 165 µg/l)
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Intoxikation: I.d.R. Bestimmung im Serum oder EDTA-Plasma. Bei Selenintoxikation liegen die Serum-/Plasma-Spiegel häufig 10-fach über dem Referenzbereich. Intoxikation zu erwarten bei Selen-Aufnahme von > 900 µg/Tag, z.B. mit der Nahrung. Bestimmung im Urin oder Blut nur in seltenen Fällen sinnvoll, z.B. in der Arbeitsmedizin (Urin vor/nach Schichtende). Das Serumselen korreliert bei schwerkranken Patienten eng mit der Albuminkonzentration. Daher ist bei diesen Patienten das Serumselen ungeeignet, den Selenstatus zu bestimmen.
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Mögliche Ursachen für Mangel:
• Geringe Zufuhr selenreicher Nahrungsmittel (z. B. Fleisch, Fisch, Eigelb, Nüsse) bzw. vorwiegender Verzehr pflanzlicher Agrarprodukte selenarmer Böden (typisch für Mitteleuropa)
• Verminderte Resorption durch übermäßige Zufuhr von Chrom, Zink, Vitamin C
• Verminderte Resorption durch orale Aufnahme von Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber, Thallium sowie bei übermäßigem Alkoholkonsum
• Verminderte Resorption aufgrund von „Leaky gut“
• Gesteigerte Ausscheidung bei Arsenbelastung (biliäre Ausscheidung von Selen-Arsen-Verbindungen)
• Interaktion mit Medikamenten, wie z. B. Antazida, Clozapin, Corticoide, Diuretika, Laxanzien, Valproinsäure, Zytostatika
Mögliche Folgen von Mangel:
• Verminderte Entgiftungsleistung und oxidativer Stress aufgrund verminderter Aktivität der Glutathion-Peroxidase
• Erhöhte Toxizität moderater Quecksilberbelastungen
• Verminderte Lymphozytenfunktion
• Reduzierte Aktivierbarkeit von Natürlichen Killerzellen
• Reduzierte antimikrobielle Funktion von Makrophagen
• Oxidative Schädigung des Darmepithels, „Leaky gut“
• Störung des Schilddrüsenstoffwechsels
Mögliche Ursachen erhöhter Spiegel:
• Übermäßiger Verzehr selenreicher Nahrungsmittel (z. B. Fisch, Paranüsse)
• Unkontrollierte Supplementierung
Mögliche Wirkung erhöhter Spiegel:
• Erhöhte Zufuhr hemmt die Zinkresorption.
• Störung der Blutgerinnung und Leukozytenbildung
• Bei gleichzeitigem Glutathion-Mangel: gesteigerte Toxizität von anorganischem Arsen