Juliane Werding wollte eigentlich Tierärztin werden, als sie bei dem Besuch einer WG auf einem Tisch Flaschen mit homöopathischen Mitteln sah. Der junge Mann, dem sie gehörten fragte erstaunt: "Was, du hast noch nie etwas von Homöopathie gehört?"... "
Und dann passierte es: Ich tauchte ein in eine völlig neue und geheimnisvolle Welt ein, ... und bewarb mich an der seriösesten Heilpraktiker-Schule Münchens.... Im Laufe der Zeit durfte ich viele wunderbaren Heilungen erleben und das auf allen Ebenen des menschlichen Seins. Wie tiefgreifend ein gut gewähltes Mittel auf Geist, Körper und Seele einwirken kann, bleibt immer wieder erstaunlich. ....
Ich habe eine Riesenrespekt vor den Flaschen und empfehle jedem Laien die Finger von Hochpotenzen zu lassen und sich in die Hände eines qualifizierten Behandlers zu begeben. Niemand sollte der Illusion erliegen, "man könne sowieso nichts falsch machen", ....Ein Trugschluss der viel Schaden anrichten kann. ... Was bei dem einen bei seiner Migräne geholfen hat, kann bei einem anderen genau das Gegenteil oder gar Schlimmeres auslösen. Homöopathie gehört in die Hände eines erfahrenen Praktikers, ansonsten ist sie wie ein scharfes Schwert in den Händen eines Kindes! ...
Wir werden es uns bald nicht mehr leisten können, die Menschen mit Allopathie zu vergiften, ... äußerst hochpreisiges System darstellt. Die geschätzte Zahl der Menschen, die jährlich allein an den Nebenwirkungen sterben, gehen in die Hunderttausende, .... "
(aus Befürworter der Homöopathie - Musiker)
Ist eine Selbstbehandlung sinnvoll?
In chronischen Fällen ganz sicher nicht, im Akutfall manchmal ja.
Während jeder Behandlung kann es zu einer Ausscheidungsreaktion kommen: vermehrtes Schwitzen, Durchfall und viele andere "Symptome", die dann nicht mit homöopathischen oder schulmedizinischen Medikamenten behandelt oder unterdrücken werden sollten.
Damit könnte eine Heilung verhindert werden.
Bei reiner Unterdrückung oder Hemmung von Symptomen wird oft nur ein Scheinerfolg erzielt. Die Krankheit dringt laut der Meinung der meisten Homöopathen tiefer in den Körper ein, vielleicht bis zur Psyche, weitet sich jedenfalls zu einem ernsterem Leiden aus.
Es ist, als ob man den Stecker zieht, wenn im Auto eine Warnleuchte für den Öldruck eine Störung anzeigt. Das Ignorieren des Lichts oder Ausbauen oder Zukleben der Lampe kann dazu führen, dass das Auto vollständig zusammen bricht.
Diese Unterdrückung/ Hemmung von Symptomen ist der Weg der Schulmedizin, aber auch von unsachgemäßer Homöopathie.
Für 172 Millionen Euro für Homöopathika werden jährlich in Deutschland von Patienten ohne Rezept zur Selbstmedikation in Apotheken ausgegeben.
Wir Ärzte, die fast ausschließlich klassisch homöopathisch arbeiten, sehen das natürlich kritisch und fordern teilweise die Rezeptpflicht für Homöopathika.
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Zur Behandlung akuter Erkrankungen: manchmal genügt schon ein Anruf und Sie sparen viel Zeit und Geld!
Beispiel "Tierbiss" - ist eine Notfallversorgung notwendig? - wie ist es mit spezifischen Infektionen (Tollwut, ...)?
Ledum und Lachesis haben beide eine livide Verfärbung,
Arnica wird oft zuerst gegeben, Apis aber auch. Apis bei einer Schwellung etwa nach Insektenstich beispielweise, Arnica aber bei einer Schwellung durch ein Hämatom (Bluterguss). Wie erkenne ich ein Hämatom?
Wie sieht es bei Fieber und Blutvergiftung aus?
Bei der Verletzung von nervlich hoch versorgten Körperteilen (Finger, Ferse, Augen): Hypericum.
Was ist mit Tetanus? - lesen sie dort nach, wie Wunden gereinigt werden sollten. Wenn die Wunde stark verschmuzt war: Eine passive Impfung kann ich empfehlen.
Auch bei einer vermeintlich leichten Diagnose und eingeschränkten Wahl von Therapeutika kann der Versuch einer Selbstbehandlung daneben gehen. Daher: ein Anruf kann viele Fragen klären!
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Richtig angewendet birgt die Homöopathie nur sehr geringe Risiken.
"Nebenwirkungen" treten jedoch bei zu häufiger und unqualifizierter Anwendung homöopathischer Arzneimittel auf.
Eine im Einzelfall notwendige Diagnostik rege ich im Gespräch mit Ihnen falls notwendig an.
Wir unterscheiden zwischen sich oft selbst limitierenden (= beendenden) akuten Erkrankungen und sich nie selbst heilenden chronischen Erkrankungen.
Der Laie sollte generell mit einer Selbstbehandlung vorsichtig sein, da eine spätere "Unheilbarkeit" droht (so Hahnemann und viele andere Homöopathen zu den in einer unqualifizierten Form vorbehandelten Patienten, der auf die homöopathischen Reize/Impulse/Arzneigaben irgendwann nicht mehr reagiert und die "einzig Unheilbaren Patienten" sein sollen).
Zur Selbstbehandlung bitte keine Hochpotenzen (über der C oder D30) verwenden.
Selbstbehandlung (sich selbst diagnostizieren) an sich ist gefährlich, ich erinnere nur an verschiedene Kollegen, die sich selbst mit Homöopathie falsch behandelten, entweder an der Erkrankung verstarben oder sogar am falsch eingesetzten homöopathischen Mittel (mir persönlich bekannt) !
Sich selbst zu behandeln gilt auch für Psychotherapeuten als unprofessionell.
Meistens (90%) sind akute Erkrankungen, auch bei Säuglingen, Teil einer chronischen Situation *, die wir Homöopathen jeden Tag aufs neue mühsam versuchen zu verstehen. Man selbst hat zu nahen Angehörigen oder zu sich selber als Patient nicht die nötigen Distanz, mal abgesehen von der Schwierigkeit die 1000 Mittel auseinander zu halten.
Gerne wird dem Laien in populistischer Weise vermittelt, wie er sich erst einmal selbst behandeln kann. Ich kann davon nur wiederholt abraten.
* Bei Säuglingen, chronischen Situation der Mutter oder anderer Familienmitglieder.
Der gestillte Säugling wird oft über die Mutter behandelt, sie nimmt die Globulie /das homöopathische Mittel ein und gibt es über die Muttermilch weiter.
Wenn genügend Symptome vorhanden sind und dadurch die Mittelwahl wirklich genügend eindeutig geworden ist, ist eine Behandlung mit unten stehenden Mitteln möglicherweise sinnvoll.
Wichtig ist in 99% der Fälle ein neutralen fachlichen Blick einer zweiten "spiegelnden" Person mit professioneller Distanz.
Falls allerdings nach der Behandlung die Beschwerden zu früh wieder erscheinen (Rückfall), ist die Mittelwahl nur symptomatisch erfolgt (unterdrückende Behandlung, die auf Dauer nur schwächt und kranker macht und aus der Schulmedizin genügend bekannt ist).
Durch ein (homöopathisches) Mittel, welches nicht gut genug gewählt wurde, sind Sie vielleicht kurzzeitig erfolgreich, UNTERDRÜCKEN aber SYMPTOMATISCH einzelne Symptome oder verschieben in andere Symptome hinein, verschlimmern letztlich die dahinter stehende Krankheit (aus dem ersten Semester der Ärzteausbildung für Homöopathie)
Durch zu häufige Gaben erzeugen sie neue Symptome. Das ist nur ein kleiner Teil der Problematik.
Zu diesem Aspekt siehe auch "Arzneimittelprüfungen" und Pseudohomöopathie.
Lassen sie sich nicht suggerieren, Homöopathie sei potent und gleichzeitig unschädlich - und das "schönste Hobby" Deutschlands.
In Indien gibt es in jedem Dorf einen Homöopathen, weshalb wohl?
Ich selbst gehe selbst, wenn ich krank bin, zu einem anderen Homöopathen, behandle mich also nicht selbst! Jeder Therapeut weis, dass er sich sich nicht selbst ausreichend "spiegeln" kann.
11% der Frauen bekommen jedes Jahr eine Blasenentzündung. In der Publikumszeitschrift "Homöopathie" rät der Bonner Frauenarzt Dr. Drähne, Homöopath, von einer Selbstbehandlung ab.
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Was dennoch in Ihrer Hauspoptheke sein könnte:
Dr. Thomas Quaks Seite mit "Hausapotheke"
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, dennoch benutzen Homöopathen seit Bestehen der Homöopathie ein Nachschlagewerk in dem tatsächlich alle Beschwerden nachzuschlagen sind. Entsprechende Software habe ich mir bereits 6000 Euro kosten lassen: "Computer-Repertorisation".
