Durchführung des Fastens
Nach 5-10 Tagen Wasserfasten ergeben sich positive Resultate.
Zwei oder drei Wochen Wasserfasten sind optimal. Vier Wochen können gefährlich werden.
Praktische Durchführung:
Heilfasten:
Ein bis zwei Entlastungstage (in Form von Intervallfasten oder einfach nur kein Fleisch, Zucker, ...) vorschalten:
Weniger essen und auf Kaffee verzichten. Naturreis, Haferbrei, Hirse, Gemüse, Kräuter, Gemüse-Kartoffelsuppe, Obst, gut kauen.
Zu lange im Darm gären und faulen würden Rückstände von Fleisch, Zucker, Brot (vor allem Weißmehl), wenn sich die Darmpassage verlängert. Das kann Blähungen und Bauchschmerzen hervorrufen. Der Kaffee-Entzug kann vorübergehend Kopfschmerzen machen, die oft durch einen Einlauf gebessert werden.
Fleischesser sollten wissen, das es 5 Tage dauern kann bis die Gärungs- und Fäulnisreste ausgeschieden werden, daher empfehle ich Fleischessern 5 Entlastungstage vorher oder regelmäßig Einläufe am Anfang des Fastens.
Trinken: Mindestens 2,5 Liter Wasser ohne Kohlensäure/ungesüßte Tees (kein Schwarztee) trinken.
Darmentleerung:
# bei manchen Patienten reicht es einen halben Liter Sauerkrautsaft im Stehen herunter zu stürzen.
# mit oder ohne Einlauf: Manche Patienten berichten davon, dass es ihnen mit Einläufen und /oder Glaubersalz trinken besser gegangen ist und es weniger Kopfschmerzen oder Probleme mit Magen-Darm-Empfindlichkeit gab - andere Fastende berichten von keinem Unterschied.
Im "europäischen Buchinger-Fasten" werden alle 2 Tage Einläufe gemacht.
Im amerikanischen Fasten keine.
Ich empfehle einen Einlauf nur 1-2x zu Anfang des Fastens oder nur bei Beschwerden im Bauchraum, Kopfschmerzen, Unwohlsein, ...
Der erste Fastentag kann mit einer Darmreinigung beginnen, denn ein leerer Darm dämpft das Hungergefühl.
Durchführung: mit einem Irrigator oder Birne/Ballonklistier. Ein Liter lauwarmes Wasser im Irrigator-Behälter hochhängen, den eingefetteten Schlauch 20 cm in den Enddarm schieben, einlaufen lassen, kurz einbehalten; am besten in der Badewanne, schnell auf die Toilette setzten.
Falls ihr Kreislauf schlapp macht, ruhen!
# Oder/Und: Glauber- oder das schwächere Bittersalz trinken: Maximal am ersten Tag einmal zur Unterstützung der Darmentleerung.
Durchführung: 20-30 Gramm bzw. 1-3 Teelöffel, je nach Körpergewicht Glaubersalz in 1/2 Liter Wasser auflösen, etwas Zitronenwasser für den Geschmack dazu geben und rasch austrinken. Bei sonst eher häufigem Stuhlgang oder empfindlichen Darm sind 30 Gramm Bittersalz vorzuziehen.
Krisen: vorübergehend können Beschwerden auftreten, wie Kopfschmerzen. Melden sie sich dann in der Praxis und denken daran, dass ihr Fasten einen längerfristigen Schutzeffekt ausübt und dadurch diese Beschwerden geringer werden.
Am klassischen Krisentag, meist der 2. oder 3. Tag des Fastens, kann man sich müde und schlapp fühlen, die Stimmung ist vielleicht nicht die beste, es kann Hunger auftreten.
Wenn nichts im Haus ist, fällt das Fasten leichter. Verschenken Sie die letzten Kekse und leeren den Kühlschrank.
Im Prinzip kann es einfacher sein gar nichts zu essen statt wenig zu essen.
Bei Hunger kann auch eine Tasse Kräutertee (bitter, da lange gezogen) helfen.
Bei Hungergefühl/Magenschmerzen Suppe aus gebrochenem Leinsamen.
Direktsäfte als Gemüsemischsäfte oder Tomatensaft mit lauwarmem Wasser gemischt. Kürbisbrühe mit Kartoffeln, absieben.
Bevorzugen Sie eher herbere Gemüsesäfte als süße Varianten wie Möhren, Traube oder Apfel. Süße Säfte schwächen den Fasteneffekt deutlich ab (IGF1 höher).
Gemüsesaft (schlückchenweise !) kann auch über andere Tiefs hinweghelfen: 150 ml Tomate, Rote Beete, Möhre, ... maximal 2x täglich und /oder 250 ml Gemüsebrühe. Variieren Sie mit Kräutern.
Keine festen Bestandteile, pürieren oder abfiltern ! Wenn Sie Kauen müssen, kann das wieder Hunger verursachen.
Gegen sauren Atem am 3. Fastentag etwa kann einem Einlauf, verstärkten Zungen/Mundpflege, Spaziergängen begegnet werden. Geben Sie ein paar Tropfen Zitrone ins Wasser. Auch Gurgeln mit Zitronenwasser oder Ölziehen hilft bei der Mund- und Rachenhygiene.
Bei Hitze/ im Sommer: eher Minze oder Zitronenverbene.
Bei Kälte/Frieren wärmende Ingwer- oder Fencheltees. Nehmen Sie ein heißes Bad. Führen Sie wechselwarme Kneippgüsse durch.
Falls Sie stark frieren sollten, werde ich ihre Schilddrüsenwerte überprüfen - oder wir machen vor ihrem Fasten einen Check-Up: Eisenspeicher, Vitamin D3, B12, Schilddrüse, Selen ..... oder bitten Sie mich ihr homöopathisches "Konstitutionsmittel" zu bestimmen.
leichte Kreislaufstörungen - Vorsicht wenn Sie aus der Badewanne aussteigen; Trockenbürste für die Durchblutung. Kalte Kneippgüsse, Bewegen Sie sich regelmäßig; eine Ohrmassage hilft, trinken Sie Rosmarintee.
niedrigem Blutdruck: Rosmarintee
Müdigkeit: mehr Ruhepausen
Unruhe/unruhigem Schlaf: Lavendeltee
unruhiger Magen: Trinken Sie Kartoffelsaft oder/oder Kamillentee
Magenunwohlsein: Kamillentee / Getreideschleim (Hafer, Reis)
Sodbrennen: Leinsamen- oder Haferschleim.
Übelkeit: Wärmflasche als Leberwickel. Trinken Sie Ingwertee oder Kamillentee.
Bei ungutem Mundgefühl / schlechter Atem /schlechter Geschmack: Lutschen Sie ein Blatt Minze oder Zitronenscheibe /geben Sie ein paar Tropfen Zitrone in jede Teetasse; achten sie auf eine gründliche Mundpflege; reinigen Sie die Zunge morgens von ihren Belägen mit einem Zungenschaber; machen Sie morgens Ölziehen (beispielsweise mit Sesam-Öl):
"Öl-ziehen": kaltgepresstes Öl (Bioladen) mindestens 10 Minuten durch die Zähne und den ganzen Mund ziehen, in Toilette ausspucken, da das Fett Ausgüsse verstopfen kann ! Traditionell, wie in Indien morgen morgens nach dem Aufstehen die Mundhöhle kräftig mit Sesam-Öl spülen.
Erst nach 10 Minuten ausspucken, dann erst reagiert ihre Zunge und ihre Leber im Sinne einer Ausscheidung über den Speichel.
Auch gut bei Parodontose oder Verstopfung / Obstipation, denn dadurch werden Leber und Galle angeregt. Am besten machen sie das eine Zeit lang jeden Morgen.
Öl ziehen ist auch unterstützend bei Mundgeruch, Zahnbelag, Munderkrankungen, Kopfschmerzen, Diabetes, Herzerkrankungen, Allergien, Krebs, ...
Buch "Basisch Baden im Jungbrunnen" von Sonja Alkaline
Magengrummeln: Salbeitee
Krämpfe oder Schlafstörung Magnesium Tabletten (auch Lavendel).
Rückenschmerzen: Magnesium warme Auflagen, Wärmflasche, heißes Bad, Bewegung und Entspannung im Wechsel, Yoga.
Kopfschmerzen: Minzöl auf die Schläfen, Einlauf, Homöopathie, heißes Fußbad.
Denken Sie daran, welche frühere Gewohnheiten sie verändern wollen und was sie mit der durch das Fasten gewonnenen inneren mentalen Stärke verändern wollen.
Räumen Sie in ihrer Wohnung - parallel zum inneren Aufräumen - auf.
Werden sie achtsam mit sich.
Falls sie unter Krisen leiden, fasten sie nicht alleine, sondern in einer Gruppe.
Beschäftigungsprogramm, Sonnen- und Lichtbäder, Spaziergänge, am besten mit jemanden der auch fastet.
Duschen, Lavendelbad (nicht zu heiß), Kneippgüsse.
Der kleine Knieguß hilft bei Kopfschmerzen.
Yoga, Meditation.
Fastenbrechen (beim Fasten länger als 5 Tage): einen Apfel, roh oder gedünstet langsam kauen, eventuell nur einen halben.
1. Aufbautag/Fastenbrechen: 2 - 3 mal eine Gemüse/Kartoffel-Suppe oder Suppe mit Naturreis/Hirse, Gemüse und Kräutern. Ihr Gaumen/Geschmackssinn ist jetzt sensibler, geschärft, also weniger Salz oder Scharfes.
Milchsauer vergorenes, wie Rote Beete (DM) oder Sauerkrautsaft, weiter hin nur leichte Bewegung, Ruhephasen einbauen.
Wiederaufbau der Darmflora: Ballaststoff, Salzarm, zuckerfrei.
2.-3. Aufbautag: 50 Gramm Haferbrei, 100 Gramm Beeren/Apfel; Mittags Salat oder Kartoffel mit Gemüse, 1 Eßlöffel Lei- oder Olivenöl; Abends maximal nur eine Gemüsesuppe. Sättigung beachten. Nicht essen, wenn sie müde sind, sondern erst einmal ruhen (generelle Regel) - Sie werden entspannter essen und deshalb weniger.
Häufigkeit des Fastens: jährlich 1-2 x je 5-10 Tage oder 1x jährlich länger am Stück.
Sehr selten: Refeeding-Syndrom: nach dem Fasten, aufgrund von jahrelanger Mangelernährung, Phosphormangel oder Mangel an Magnesium (Labor; Ernährungsberatung!);
Auffütterungsödem: aufgrund zu reichhaltigem Essen direkt nach dem Fasten. Basenreiche und Mineralreiche Kost !
Länge des Fastens: 5 Tage sind eine gute Einstiegslänge in ein erster Fasten.
Für die Behandlung einer Erkrankung sind längere Fastenphasen notwendig. Sie sollten stet in enger Abstimmung mit ihrem Arzt durchgeführt werden.
Manchen Sie sich im Vorfeld Gedanken über die Länge des Fastens. Beginnen Sie an einem Wochenende oder mit Tagen wo sie weniger Stress haben während der etwas krisenhaften Tage.
Fettverbrennung geschieht nach dem Verbrauchen der Glykogen-Reserven der Leber (und Muskeln), bei Männern nach 16 bis 24 Stunden, Frauen 14 bis 20 Stunden. Das Gehirn wird dann mit Ketonen versorgt ( gut für MS, Parkinson, Demenz, ...).
Die Fastendauer ist von den vorhandenen Fettreserven abhängig. Einem dünnen Menschen kann es daher schwerfallen länger als 10 Tage zu fasten. Ein fülliger Mensch kann bei guter ärztlicher Begleitung 3 Wochen oder sogar bis zu 6 Wochen fasten. Heilfasten sollte in der Regel mindestens 5 Tage bis zu 28 Tagen und je nach Länge nicht häufiger als 2 (-4) x im Jahr durchgeführt werden.
Beim Fasten nach Buchinger mit Gemüsebrühe/Saft dürfen unbedingt nur 200-300 kcal maximal pro Tag zugeführt werden, damit der Fettabbau nicht wieder ausgebremst wird. Auch feste Nahrung würde durch das Kauen wieder Hunger auslösen.
Zufuhr tierischer Proteine (wie die Milch bei F. X. Mayr) machen einen Teil der Fasteneffekte zunichte.
Beim Buchinger Saftfasten gehört dazu Bewegungstherapie die hilft Säure abzuatmen und Entspannungsverfahren.
Für viele Menschen gehört es aber zum Fasten weiter zu arbeiten und die freigewordenen Zeit und, ja auch Energie kreativ zu nutzen.
Ausleitung/Entgiftung kommt automatisch - manche meinen aber einen Tag abführen zu müssen. Das ist ein "Kann", denn die Natur führt ja auch nicht ab, wenn kein Essen da ist. Fleischesser sollten aber sorgen, dass Abbauprodukte nicht lange im Darm liegen. Gut KANN es sein, in der Sauna zu schwitzen oder einen Leberwickel zu genießen.
Unerlässlich ist es mindestens 2,5Liter, je nach Durst, zu trinken.
Fastenbrechen/eine Woche langsame Kostaufbau: den ganzen ersten Tag nur ein halber Apfel, sehr lange kauen! Am zweiten Tag nur eine kleine Mahlzeit, und wieder: langsames Kauen bewirkt ein früheres Sättigungsgefühl.
Nach dem Heilfasten können Sie Intervall-Fasten oder Teilfasten mit weniger Salz oder tierischer Nahrung oder vegetarisch.
Tagebuch: Daraus wie viele Beschwerden sich nach dem Fasten gebessert haben kann ich einen Rückschluss ziehen, wie viel etwa auch mit einer Ernährungsumstellung verbessert werden kann.
Mit Fasten ist hier Wasserfasten oder ähnliches gemeint und nicht wie viele meinen Essen von Weißmehlbrötchen (F.X. Mayr).
Der Darm soll ja gereinigt werden.
Nicht unbedingt notwendig: "Glaubern", also die Darmwand mit Glauber- oder Bittersalz regelrecht zum "kotzen" bringen, sonst muss Ihre Niere dran "glaubern", die diese Salzfracht möglicherweise nicht überlebt.
Einläufe mit Irrigator oder Ball können hilfreich sein - falls der Darm sich nicht schon auf natürliche Weise entleert hat.
Und bitte nicht synthetischen Vitaminen blind vertrauen.