Schwangerschft, Stillzeit und Kindheit
Interview mit Prof. Spitz, ..." USA 1500 Eltern verlieren pro Jahr ihre Kinder wegen Vitamin-D-Mangel, ..."
Schwangerschaft:
in manchen Kliniken in den USA (St. Louis) oder Kanada wird bei einer Unsicherheit, ob der Patient auch regelmäßig über Monate Vit D einnimmt (Non-Compliance) der ganze Bedarf auch direkt auf einmal gespritzt (so wie früher in den 60er Jahren hierzulande oder bis in 70er Jahre in der DDR).
Unter anderem um tödliche und andere Komplikationen bei Schwangeren unter der Geburt zu senken, wie kanadische gynäkologische Klinken bereits vorher nachweisen konnten.
--------------------------
Bedarf: einer stillenden Mutter täglich 100 g = 4000 -6000 IE = Internationalen Einheiten Vitamin D. Einzelne Patienten in meiner Praxis haben aber keinen Mangel und sollten wegen der Gefahr einer Hypervitaminose erst einen Blutspiegel machen lassen.
Eine schwangere Frau sollte laut einer kanadische Studie zur Verringerung diverser Komplikationen bei der Geburt 4000 IE täglich einnehmen.
(In der Studie wurden verschiedene Dosen und die Komplikationsraten untersucht. Die Gruppe Schwangere mit der höchsten Dosis war am meisten geschützt. Also ist die bessere Dosis vielleicht noch höher, wurde richtigerweise geschlussfolgert)
-----------
Kindheit:
Von 1953 bis 1965 war Vitamin D zur Injektion der Standard der Rachitis-Prophylaxe, mit einer Dosis von 400.000 Einheiten bei jeder Injektion, ... mit mindestens 2 Injektionen = 800.000 Einheiten im ersten Lebensjahr.
Also bitte keine Angst bei 300.000 Einheiten beim Erwachsenen.
Eine Doktorarbeit von Frau Britta-Maria Schlüter stellte aber auch fest, dass man im Laufe eines Jahrzehnts auf 2-3 "Vigantolstöße" herunterging.
"Eine Million jährlich - das genügt."
Heute werden die Mütter bestenfalls aufgefordert, den Kindern täglich eine Tablette Vitamin D mit 500 oder 1000 Einheiten Vitamin D zu geben.
Oft wird eine Kombination von Vitamin D mit Fluorid verwendet.
Es ist leider zu beobachten, dass dann nach einiger Zeit auf ein reines Fluorid-Präparat gewechselt wird.
Fluorid ohne Vitamin D gibt es nämlich in praktischen Großpackungen zu 250 Tabletten.
Vitamin D wird dann oft völlig vergessen.
Die Folgen des latenten Mangels sind oft anhaltende Verstopfung, allgemeine Schwäche und eine "motorische Entwicklungsstörung" beim Kind.
Meist werden diese Kinder vorgestellt mit der Frage "was können wir gegen die Verstopfung machen?"
Die drohende Rachitis wird meist übersehen.
Das gut mit Hardware ausgerüstete Einzelkind bleibt zudem länger im Haus als eine andere Gruppe von Kindern. Die Sonne kommt zu kurz, Vitamin D bleibt Mangelware.
Heute wird die Gabe von Vitamin D 1.000 Einheiten meist mit dem Alter von einem Lebensjahr ersatzlos beendet.
Die Versorgung mit Vitamin D war vor 50 Jahren wesentlicher konsequenter und besser als heute.
Gerade ältere Patienten fragten nach einer "Aufbauspritze", werd dan belächelt, ...
Wenn diese Prophylaxe auch noch fortfallen sollte sind Gedeih-Störungen, Verstopfung, Mattigkeit, Infektanfälligkeit und Schmerzempfindlichkeit des Kindes vorprogrammiert.
Die US-amerikanischen Kollegen sprechen sogar von einer Wiederauferstehung der Knochenerweichung (Resurrection of Rickets) mit der Folge von den O-Beinen früherer Generationen, "Hühnerbrust" , Schädeldeformationen, Säbelscheidendeformation (krummer Unterschenkel), ...
Die medizinischen Empfehlungen für Babys sind in Deutschland von einem Extrem ins andere gefallen.
Damals waren es auf einem kleinen Löffel Lebertran schätzungsweise 10.000 bis 45.000 Einheiten.
Bei der Aufnahme von Lebertran in großen Mengen kam es allerdings zu einer Überdosis an Vitamin A.
Heute gibt es Lebertran als Kapsel, standardisiert auf 800 Einheiten Vitamin D je Kapsel.
Wenn man danach fragt, warum immer mehr Kinder an Allergien, Autoimmunerkrankungen und Krebs erkranken, dann bietet sich hier eine Hypothese an:
Der Mangel an Vitamin D, der schon 3/4 der Kinder und Jugendlichen erfasst hat.
1968 noch erhielten in Bonn Babys eine "Begrüßungsdosis" von 200.000 IE zur Rachitis - Prophylaxe.
1973 kam es zu einem Fortfall dieser Therapieform /Vorsorge.