"der gekaufte Patient"
In der ARD -Sendung "der gekaufte Patient - wie Pharmafirmen Verbände benutzen" im Jahr 2016 ging es explizit um Multiple Sklerose und Myasthenia gravis - Patientenverbände.
Heute heißt es auch da ganz offiziell und legal "Gehalt" was von einer Pharmafirma an Patientenvertreter geht. Früher musste man da noch Bestechung sagen - heute nicht mehr nötig, wie ich bereits an anderer Stelle schreibe. Für diese "Gehälter" (5,6 Millionen Euro jährlich ) bekommt der Pharmakonzern (hier Roche) Informationen über Patienten vom "Patientenvertreter" der Selbsthilfe - ob die das wissen?
Zusätzlich werden die Patienten von den selbst betroffenen Laien "beraten" bestimmte teure Therapien zu verlangen.
Beispielsweise 12 mg "Genzyme/Lemtrada" für 10.000 Euro - Nutzen nicht nachgewiesen - noch nicht mal durch die hauseigenen Wissenschaftler.
Aber mit "Spenden" an die Patientenvertreter wurde es in den Markt gepuscht.
Die Ärzte fanden das in der Sendung der ARD ganz in Ordnung, sogar nützlich so leicht Patienten für Studien und (umstrittene) Therapien zu gewinnen.
Homöopathie hatte hier natürlich nichts zu suchen.
In unserem Land werden auch Kliniken ("Drittmittel") und Ärztestellen ganz offen, legal und offiziell von der Pharma-Industrie bezahlt und bestimmt. So verbiegt das Marketing der internationalen Konzerne (bzw. ihr Geld) von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer mehr unsere Rechtsauffassung.
Eine Leiterin einer der wenigen unabhängigen Selbsthilfegruppen (für Brustkrebs), selbst Betroffene, Strahlentherapeutin und Ärztin an einer Uni-Klinik: "Wir sind kritisch geworden, ... Wir nehmen kein Geld mehr.... die Medikamentenberatung finden heute nicht mehr so statt".
Außerdem ist Dr. Jutta Scheiderbauer Mitglied im "Gemeinsamen Bundesausschuss" (beschäftigt sich mit Behandlungskonzepten), und sie hält die systematische Beeinflussung der Behandlungskonzepte durch die Pharma-Industrie für falsch.
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EUPATI macht Patientenschulungen durch die EU und bekommt das halbe Budget durch die Pharma-Industrie (5 Millionen EUro pro Jahr).
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Aus Dr. Reuther, in der "betrogenen Patient":
"Antidepressiva oder vermeintlich gegen Multiple Sklerose verschriebene Präparate haben bei beträchtlichen Nebenwirkungen KEINE objektivierbaren Nutzen und reflektieren eine Vermarktungs-Scharlatanerie, die von der Ärzteschaft ausgeführt wird. ....
Das wirkungslose Antidepressivum Reboxetin wurde nach 15 Jahren der Anwendung von der Krankenversicherung nicht mehr erstattet.
Bei der Zulassung mussten 3/4 der Studien vom Hersteller unterschlagen werden, damit eine Wirksamkeit vorgetäuscht werden konnte.
Der Umsatz von Fampridin bei MS hat sich ohne jeglichen Zusatz-Nutzen (laut dem "Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen") verzehnfacht.
Gleiches gilt für Dimethylfumarat bei MS, das 2014 ohne patientenrelevanten Nutzen dennoch um 163 % teurer wurde.
Ein Leukämie-Präparat wurde als MS -Mittel verkauft und war plötzlich 44 -fach teurer. Eine Nutzenbewertung wurde auch hier gespart. "