ein Migränefall durch Homöopathie Selbstbehandlung
An einen Migränefall erinnere ich mich besonders, etwa im Jahr 2000.
Ich arbeitete gerade mit einem Kollegen in München (Facharzt für Psychiatrie in einer Praxis mit 10 Ärzten, die fast nur homöopathisch arbeiteten), als wir ins "Krankenhaus für Naturheilweisen" in München mussten.
Ein Dozent in der Ärzteausbildung für Homöopathie war ausgefallen und mein Kollege übernahm die Vertretung.
Er nahm kurzerhand einige Videokassetten aus einem großen Schrank voller Schulungs-Videos (VHS) mit Fällen von Patienten.
Der Hörsaal des Krankenhauses war gut gefüllt. Ich schätze es haben mindestens 200 Personen Platz darin.
Der Video - Fall beschrieb einen Patienten, dessen Migräne über fast ein Dreiviertel -Jahr immer schlimmer geworden war.
Deshalb hatte er sogar seine Selbstständigkeit aufgeben müssen.
Die Analyse seiner Symptome ergab ein Schüssler-Salz (Magnesium-phosphoricum).
Die Ärzte in Ausbildung konnten es nach dem Ende des Vortrags ermitteln.
JEDOCH, ......
Nun, ... er hatte es seit Beginn der "Erkrankung" eingenommen und somit eine "Prüfsymptomatik" verursacht. Der Apotheker hatte ihm wohl geraten die ganze Flasche aufzubrauchen.
Eine für ausgebildete Ärzte unglaubliche, aber leider in jeder Praxis häufig vorkommende Überdosierung bei Homöopathika durch Selbstbehandlung oder Behandlung durch einen nicht ausgebildeten "Homöopathen".
Das war jedem der Ärzte im Saal sofort klar.
Auch die Therapie war klar:
Absetzen des Schüssler-Salzes.
Mit jedem Homoöpathikum kann man sich Prüfsymptome, eine Kunst-Krankheit verschaffen, wenn man die Grundpfeiler der Homöopathie nicht versteht.
Und Hoffen.