Probiotika
Probiotika (Lactobazillen, Bifidobakterien und viele andere) müssen von Präbiotika unterschieden werden: Ballaststoffe wie Inulin oder Flohsamenschalen.
Viele Dysbiosen des Darms beruhen aber auf Mangel- oder Fehlverdauung mit Gärung, Fäulnis, etc., weshalb Enzyme eingesetzt werden: Pepsin im Magen, Lipasen, Proteasen und Amylasen im Dünndarm.
Der 50 jährige hat nur noch 4/5 der nötigen Magensäure (HCL) des jungen Menschen.
Unsere Drüsen können aber unterstützt werden, damit wird nicht unnötig altern (siehe auch human-identische Hormone, Magensäure, ..)
Für eine gesunde Darmschleimhaut sind Vitalstoffe notwendig:
Zink, Selen, Vitamin B 5,6,12, D3, Folsäure, Omega3Fettsäuren, L-Glutamin. Weniger Kohlehydrate!
Mehr Fette der richtigen Art! Diese versorgen uns mit kurzkettigen Fettsäuren.
Was die Nährstoffe angeht: Nur was wir verdauen können und wirklich resorbieren nutzt uns.
Die Darmflora oder Mikrobiom, die Gemeinschaft der Keime in unserem Darm, ist inzwischen als eigenständiges Organ anerkannt:
19.000 Aufgaben werden von mindestens 160 verschiedenen Bakterien für den Wirt, also uns, erledigt.
Sie spalten Zuckermoleküle, produzieren kurzkettige Fettsäuren, Vitamine und Aminosäuren (sogar einige essentielle), beseitigen Giftstoffe, sorgen für einen sauren ph-Wert als Schutz vor Durchfallerregern und beeinflussen das Immunsystem entscheidend.
100 mal mehr Gene zählen die Gene der Bakterien/Mikrobioms in uns als unsere "eigenen" Gene (die auch zum größten Teil aus der "Erinnerung" an Infekte kommen).
Darm:
die 2-Tennisplatz-große Austauschfläche mit der Umwelt, (also größer als die Fläche der Haut) wird durch ihre individuellen Darmbakterien geschützt. Sie stehen gewissenmaßen zwischen dem Darminhalt (Umwelt) und der Darmwand (Körper).
Diese Kommensalen (mit uns lebenden Bakterien) machen damit etwa 70% des menschlichen Immunsystems aus.
Studien belegen Zusammenhänge zwischen fehlenden Darmbakterien und grippalen Infekten, Allergien, Diabetes, chronischen Darmentzündungen, sogar Krebs und Depressionen.
Ursachen: unter anderem falsche Ernährung, wie zum Beispiel auf Reisen, Stress, Antibiotika, besonders Breitbandantibiotika.
Häufig sind Milchsäurebakterien (Bifido- oder Lactobakterien) vermindert.
In unserem Körper leben normalerweise so viele (oder mehr) nützliche Bakterien wie Körperzellen vorhanden sind (Prof. Eickholz, Parodontose-Spezialist: "10x soviel"). Daher tue ich gerne etwas FÜR Ihre Bakterien und nicht nur DAGEGEN.
Ein gutes Probiotikum enthält mehr als eine Milliarde Bakterien pro Tagesdosis und mehrere Bakterienstämme. Wenn ein Durchfall beispielsweise anhält, nehmen Sie ein stärkeres Probiotikum mit mindestens3 Milliarden Keimen pro Tagesdosis und natürlich 2 Liter Flüssigkeit pro Tag.
St. Collins, McMaster an der Uni Kanada:
"Die 1-2 Kilogramm Bakterien im menschlichen Darm erzeugen 30 % unserer Energie/Kalorien (durch Weiterverdauung). Der Darm ist das am dichtesten besiedelte Ökosystem, "in und auf dem menschlichen Körper sind mehr Bakterienzellen als wir insgesamt "menschliche" Zellen besitzen, also verfügen wir über mehr Bakterien-DNA als menschliche DNA. Wir könnten uns also als Bakterien-DNA-Transporter bezeichnen".
"Der größte Teil des Immunsystems besteht aus diesen Bakterien. Sie geben uns Auskunft über Gifte und andere Gefahren und geben uns Energie.
Mäuse ohne Bakterien (steril gezüchtete Mäuse) verhielten sich kopflos, ohne Scheu vor Risiken etc., nach Gabe von Bakterien wieder völlig anders.
(Nach Gabe von Bakterien mit deM Ackermann kam es übrigens nur zu einer halben Gewichtszunahme unter fettreicher Diät im Vergleich ohne diese)
Durch Gabe fremder Microbiome (Bakterien) konnten Mäuse bezüglich ihres Verhaltens umprogrammiert werden: aggressive wurden ruhiger und umgekehrt.
Schon lange ist bekannt, dass Toxoplasmen in Mäusen bewirken, das diese ihre Angst vor Katzen verlieren, ganz im Sinne der Toxoplasmen, die ihren Zyklus in der Katze fortführen wollen. Studien beschrieben sogar Mäuse, die sich unter Toxoplasmen sexuell von Katzen angezogen fühlten, die sie anschließend gefressen haben (und damit in das Katzengehirn transportierten).
Im 20. Jahrhundert wurden schon viele Verhaltensänderungen im Wirtskörper durch Parasiten beschrieben.
K. Tillich, University of California: "Probiotika machten Testpersonen weniger stressanfällig" (MRT-Untersuchungen).
St. Collins: "Wir haben 3 Gehirne: Kopf, Bauch und Bakterien".
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Lacteol, ein Milchsäurepräparat hemmt pathogene Bakterien, sogar Salmonellen und baut ein normales biologisches Gleichgewicht wieder auf.
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Noch keine überzeugende Studienlage besteht bei:
# Lactobacilus aktiflor (Aldi) Probiotischer Joghurt mit Kulturen LA-5, Lactobacillus acidophilus, BB-12 Bifidobacterium und L. Casei , ein Becher enthält mindestens 125 Millionen probiotische Kulturen
# Activia (REWE) enthält pro 100gr. 4 Milliarden Bifiduskulturen Antiregularis, leider zu süß.
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Tim Spector erklärt in seinem Buch "The Diet Myth": The Real Science Behind What We Eat":
das Geheimnis liegt in der menschlichen Darmflora:
Wenn diese ausgeglichen ist und die Bakterien im Verdauungstrakt ausreichend unterstützt werden, kann man laut Spector auf Kohlsuppen-Diät und Kalorienzählen verzichten.
"Jeder sollte seinen Darm wie einen wundervollen, englischen Garten behandeln.
Je größer die Vielfalt der Mikroben und Lebensmittel, die wir essen, desto schöner sieht unser Garten aus und desto gesünder ist er."
Um einen gesunden Darm zu entwickeln, empfiehlt der Ernährungswissenschaftler probiotische Lebensmittel wie nicht pasteurisierte Milchprodukte, Nüsse, Samen, gesunde Öle und dunkle Schokolade.
Diese regen die 400 bis 500 verschiedenen Arten von Bakterien an.
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Bei einem 10 Sekunde langen Kuss werden 80 Millionen Bakterien ausgetauscht (700 verschiedene) und vermischt, meistens zum Vorteil des Immunsystems.
Unter 1% der Bakterien sind schädlich.
Über die meisten wissen wir nichts. Viele Ärzte raten vom üblichen unspezifischen Einsatz von Antibiotika ab.
19.000 Aufgaben im Darm werden von 160 verschiedenen Bakterienarten, der Darmflora, erledigt.
My.microbes aus Heidelberg haben mit Stuhlproben aus aller Welt 3 Enterotypen feststellen können.
Mit Stuhlübertragung adipöser Mäuse könnten Forscher wie oben beschrieben eine Adipositas auslösen (bei vorher noch normalen Mäusen). In 14 Tagen nahmen die Mäuse aufs Doppelte zu.