Grenzwerte
Grenzwerte:
Die Grenzwerte, die einem heutigen Blutbild zugrunde liegen, wurden oftmals zuletzt in den 1950er Jahren festgelegt. Damals wusste man aber teilweise noch gar nicht genau, wie wichtig bestimmte Blutwerte sind. Es wurden für die Grenzwertbestimmung viele tausend Blutproben gesammelt und ausgewertet. Aus den Werten, die sich dabei ergeben haben, wurde der Mittelwert gebildet und als Standard festgelegt.
Die Standards aller deutschen Labore stammen von den einsenden kranken (!) Patienten,die dann als die "Norm"' definiert werden, weil das praktischer ist. Wird Ihr Blut heute an diesen Grenzwerten gemessen, vergleichen Sie Ihren Gesundheitszustand also auch mit dem von Kranken.
Beispiel: In den Weltkriegen kamen Wohlstandskrankheiten kaum vor, weshalb der Grenzwert für Harnsäure nach dem Krieg angehoben werden musste.
Den Grenzwert für Selen sollte man laut einer Übersichtsarbeit/Metaanalyse von 2018 bei 74-139 g/l statt 53-105 sehen. 120 g/l ist optimal.
Laut Analyse lagen bei niedrigen Werten bestimmte Krebsarten gehäuft vor.
Der untere Grenzwert für Vitamin D3 ist im Jahre 2013 von 20 ngr/ml auf 30 (von meinem Labor, einem ärztlichen Gemeinschaftslabor) angehoben worden. In manchen Ländern, wie in Australien ist er schon lange 50ngr/ml. Bei Krebs oder MS Zielwerte 90.
Maximal dazu: 1,25(OH)2 Vitamin D (Aktives D)
Jeder 20. Gesunde liegt außerhalb des Referenzbereichs (früher "Normbereich") !
Referenzbereiche sind nämlich so definiert, dass jeder 20. Gesunde außerhalb des Referenzbereichs liegt, so wird die Gaus´che Kurve hingelegt - das ist nicht automatisch ein Gesundwert!
Werden bei Ihnen also mehrere Werte analysiert, haben sie eine gute Chance, dass einer dieser Laborwerte außerhalb des Referenzbereichs liegt, auch wenn Sie kerngesund sind.