Pseudohomöopathie
Dass auch und gerade mit Homöopathie eine leider nur "symptomatische" Behandlung möglich ist und bis zur Unheilbarkeit führen kann warnen viel große Homöopathen. Hierzu schreibt Elizabeth Wright Hubbard:
"The suppression of individual symptoms maybe done quite as effectively by the use of homeopathic remedies as by conventional drugs.
It will mask the true fundamental picture of the disease .to the point where it will be incurable.
Suppression drives diseases in, masks symptoms, makes protein changes in the form of the disease and blocks the natural exit of the disease".
Meine eigenen Erfahrungen mit Pseudohomöopathie:
Ich selbst habe am Anfang meiner homöopathischen Erfahrungen von einem, der es gut meinte, eine (ganze) Flasche eines homöopathischen Mittels verschrieben bekommen - mit eindrücklichen Folgen.
Die D20 wurde täglich eingenommen.
Bis ich krank wurde. (Lesen Sie dazu "Arzneimittelprüfung")
Nach Absetzen des Mittels verschwand der Ganzkörperausschlag sehr schnell wieder.
Aber auch diese Erfahrung hat auch mich nicht klüger gemacht. Wieder fiel ich auf einen "Fachmann" herein. Er war schließlich "Facharzt" und lehrte an einer "Heilpraktiker- Schule", der Paracelsus - Schule und machte die Amalgam - Ausleitung bei mir.
Er war eigentlich Schulmediziner (Zahnarzt) und quacksalberte (kommt von Quecksilber - Missbrauch) ein wenig mit Heilpraktiker - Methoden herum. Er hatte auch deshalb einen sehr guten Ruf. Er verschrieb mir Mercurius D20, täglich, eine ganze Flasche, das homöopathische Quecksilber, im Prinzip ohne Anamnese und deshalb nur "isopathisch": Amalgam => Quecksilber => Quecksilber aus der Homöopathie zur "Ausleitung" - ruck-zuck, fertig ist die Therapie.
Aber: Isopathie ist nicht = Homöopathie.
Eine zeitliche Begrenzung der Einnahme oder ein Nachfragen bei den folgenden Zahnbehandlungen, ob das Mittel schon oft genug gegeben worden war, etc. kam nicht vor.
Auch nach Nachfragen kamen nicht die notwendigen Hinweise.
Wenige Jahre später glaubte ich wieder einen Fachmann vor mir zu haben - ich war eine Zeit lang gewissermaßen Lehrling , "Hospitant", bei ihm gewesen.
Er war schließlich approbierter Arzt und hatte schon vor seinem Medizinstudium eine Praxis als Heilpraktiker betrieben, lehrte auch zeitweise an der oben genannten "Schule", entwickelte sogar als Bioresonanz - Tester Testsätze für eine der größten Firmen derzeit und hatte eine sehr große Testpraxis, in der alle möglichen Therapien konsumiert werden konnten.
Wie viele der sogenannten Bio - Resonanz - Tester machte er keine Anamnese, die einen Vergleich mit einer in der klassischen Homöopathie vorgeschriebenen Anamnese aushält.
So konnte er aber natürlich auch den medizinischen Verlauf logischerweise gar nicht richtig beurteilen.
Er sprach nicht - er führte ja anstrengende Tests durch.
Irgendwie kam er mir wie einer von diesen oberwichtigen Schulmediziner vor, die nicht sprechen, mit ihrer Technik beschäftigt sind und der Medizin - Industrie gläubig sind.
Ich fragte nach Sicherheitsregeln und bekam zur Antwort: Das Komplexmittel weiter einnehmen, eine Mischung einiger Nosoden, früher eugenische Kur genannt (eine Idee der Pharmaindustrie) sollte regelmäßig in gleicher Potenz (alles D-Potenzen) eingenommen werden - ein Ende der Einnahmen wurde nicht besprochen.
In der Folge wurde ich durch eine Arzneimittelprüfsymptomatik krank und musste schulmedizinisch behandelt werden: der allopathische Facharzt, den ich aufsuchen musste, rätselte ob der Ursache und konnte mir keine Erklärung für meine Erkrankung nennen.
Auch die von mir angebotene Erklärung wies er zurück.
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Laut Aussage einiger Kassenärzte in unseren Arbeitskreisen ist es nur schlecht möglich genügend Zeit für die homöopathische Therapie und gleichzeitig für die "schulmedizinische" Arbeit, Kassenmedizin zu haben und beide auf dem neuesten Stand zu halten, schon alleine beim herrschenden Universum bürokratischer Regelungen besonders in der Kassenpraxis.
Wenn von einem Kassenarzt behauptet wurde, er könne "beides anbieten", schreibt er die Erfolge mit der Homöopathie in den Wind und wird den einen oder anderen Patienten was die Homöopathie angeht enttäuschen, ihn vielleicht sogar kranker machen.
Ich gehe ja auch nicht zu einem Friseur, der gleichzeitig eine Autowerkstatt anbietet, nur weil er "beides anbietet".
Auch meinen manche Kollegen beides anbieten zu "müssen".
Homöopathie sollte nicht nebenbei mit angeboten werden.
In der Ausbildung und bei Fortbildungen habe ich immer wieder die Aussage von Kassenärzten gehört, man müsse sich entscheiden, ob man Kassenarzt bleiben möchte oder nach den Regeln der Homöopathie heilen möchte. Besonders bei Dermatologen gibt es zu viele Behandlungskonzepte, die sich ausschließen. Bei einem Patienten nur Symptome unterdrücken, beim anderen den vermeintlich längeren Weg der Heilung zu beschreiten bringt den Kassenarzt, der ja auch die nicht zur Homöopathie kommenden Patienten in Erklärungsnöte oder innere Entscheidungskämpfe.
Es braucht aber immer wieder mal die Zusammenarbeit mit guten Schulmedizinern! .... Das Teure an unserem Gesundheitssystem ist die Sammlung bürokratischer Überregulation, die weitgehenden staatlichen Eingriffe in das Patient-Arztverhältnis in Orwell scher "Neusprache" "De-Regulation" nennen.
Diagnosen werden an anonyme Menschen beim medizinischen Dienst der Kassen "weitergereicht".
Oder der Arzt blickt nicht mehr von seinem PC auf, weil er ohne Unterlass "Ziffern" dokumentieren muss, statt auf darauf zu achten, was den Patienten bewegt.