Ernährung und hoher Blutdruck
Dr. Iona Heath, Präsidentin der britischen Hausärzte:
"das Problem ist der ständige Druck die Grenzwerte zu senken und damit die Definition für hohen Blutdruck.
Das bedeutet , dass eine immer größere Zahl an Menschen behandelt wird. Und zwar auf Druck der Pharmaindustrie"
So wurde der Grenzwert von 160/100 erhöht auf 140/90. In Deutschland in inzwischen fast jeder zweite Erwachsene Blutdruckpatient.
Die Industrie macht Kasse (und die allermeisten Ärzte auch - ich nenne sie gerne Mitläufer, der Dealer ihres Vertrauens oder Drogenberater).
Dabei: die Medikamente nützen gar nicht bei diesen leicht erhöhten Werten.
Alleine die Interaktionen der dann nötigen Mehrfachkombinationen sind häufige Todesursache: Interaktionen sind die vierthäufigste Todesursache !
ß-Blocker zum Beispiel haben auch unzählige Nebenwirkungen. Über die der Patient bewusst im Unklaren gelassen wird: Potenzstörungen, ... Ein Patient ohne Sex hat wieder steigenden Blutdruck.
Liegt überhaupt ein hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie) vor?
Bitte messen Ihren Blutdruck einige Male selbst ! Einmalige Messungen ermöglichen keine "Diagnose" ! Ermitteln Sie ihren Blutdruck an mehreren Zeitpunkten am Tag und notieren sie sich besondere Umstände (heißes, Bad, aufregender Anruf, ...). Messen Sie besonders morgens. Machen Sie vor dem Messen eine Pause von mindestens 3-5 Minuten. Der Messpunkt (Höhe des Arms bei Messung am Handgelenk) sollte immer auf Höhe des Herzens sein.
Der Blutdruck schwankt von Natur aus zwischen Extremwerten (nicht über 200 mmHG). Nur der Durchschnittswert ist wichtig. Keine Angst vor Ausrutschern. Außer es treten Beschwerden dabei auf. Bei Anstrengung oder Anspannung muss der Druck ja höher sein. Nur jahrelange permanente Erhöhungen machen krank.
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Welcher Druck ist richtig?
Offiziell - nach Industrie-Studien - gilt
Optimal: unter 120/zu unter 80
Normal: 120-129/80-84 --> selbst ab und zu kontrollieren und Werte notieren
Hoch normal: 130-139/85-89 --> in meiner Praxis kontrollieren lassen bzw. mit mir besprechen.
Leichte Hypertonie: 140-159/90-99 - unabhängige Studien sehen hier keinen Vorteil einer Behandlung !
Mittlere Hypertonie: 160-179/100-109 --> umgehend untersuchen und therapieren lassen !
Starke Hypertonie: über 180 / über 110
120/80 wäre wünschenswert, aber 140 /90 ("hoch normal") sind ok - je nach weiteren Risikofaktoren;
bei Nierenschwäche ist maximal 130/80 wünschenswert;
Über 80-Jährige dürfen neuerdings wieder 150/90 haben - sonst droht eventuell eine ernst zu nehmende Schwäche und Mangeldurchblutung des Gehirns. Bekannt sind Folgen wie Stürze mit Todesfolge, Gedächtnisstörung und Depression.
Durch einen zu niedrigen Blutdruck kann es auch zu mehr Herzinfarkten kommen. Oft kommt es bei gesunden Patienten, die unter 140/90 gesenkt werden zu deutlichen Leistungsabfall und Müdigkeit - die Ärzte behaupten dann dennoch unbelehrbar der Blutdruck muß gesenkt werden.
Über 140/90 wird als hyperton angesehen ("leichte Hypertonie").
Zwischen 120/80 und 140/90 als Prähypertonie ("normal" oder "hochnormal").
Natürlicherweise schwanken die Werte im Laufe des Tages und der Woche. Das müssen Sie auch.
Wichtig ist es keinen dauerhaften (über Jahre) hohen Druck zu haben, auch im übertragenen Sinn (sich nicht zu viel seelischen Druck machen).
Die Messung beim Arzt verursacht oft den "Weißer-Kittel- Effekt" = Aufregung durch den stressigen, oft viel zu kurzem Arztkontakt mit Angst vor schlechten Diagnosen mit hohem Blutdruck für diese im Schnitt 7 Minuten des Arztkontaktes. Tolle Strategie !
Das höre ich öfter als Sie denken von meinen Patienten oder es wird im TV von Ärzten falsch demonstriert: Der Arzt sagt nach einer einzigen Messung zum Patienten "sie haben eine Hypertonie" - das ist Angstmache aus kommerziellen Gründen, über die noch nicht einmal mehr selbstkritisch nachgedacht werden kann, sonst würde man so etwas nicht im TV demonstrieren, ... oder man ist so gebrieft worden !
Der Patient kommt brav quartalsmäßig zur Rezeptverlängerung.
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Wann ist der Blutdruck im Alter zu hoch?