Gluten und AIE´s
Leaky-Gut / Darmdurchlässigkeit:
Statt das Nahrungsmittel verdaut werden, gelangen sie in den Blutstrom, wo sie von weißen Blutzellen (Leukozyten) angegriffen werden müssen. So entwickelt sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit und IgG Antikörper gegen diese ("Nahrungsallergene") werden dann gefunden. Hier, aber auch nach einer Infektion, werden in der Folge auch IgG-AK gegen die Schilddrüsen-PO (Peroxidase) entwickelt.
Gluten aus dem Weizen ist eins der Eiweiße, die den Darm schädigen können.
Labor zum Ausschluss Zöliakie: Antikörper gegen die Gewebstransglutaminase (tTG2-Ak) und Antikörper gegen deaminierte Gliadinpeptide (Gliadin-DP-Ak), HLA Typisierung, tTG-IgA auf mehr als das 10-fache. (In einem bereits stark geschädigten Darm fällt auch die IgA Reaktion auf Gluten u. U. falsch negativ aus.)
Am besten testet man durch 3 -wöchige Karenz und nachfolgenden Wiedereinführen der Substanz, hier von Gluten (Weizen) mit Beobachten der Reaktion darauf.
Auch ein dauerhafter Glutenverzicht ist eine Option und dann besser Hirse, Buchweizen, (Hafer), Kartoffeln als Grundnahrungsmittel wählen.
Viele Hashimotos reagieren auf Gluten, andere auf Casein oder Molke, Protein von Eiern oder Soja, ...
Häufig schlage ich in der Praxis vor: direkt Weizen und Milch vom Speiseplan streichen und bei einer Besserung beibehalten. Und als Provokations -Test kurz wieder einführen. (Zöliakie ist 10x häufiger bei Hashimoto, aber auch ohne das reagieren viele auf Gluten).
Je länger schon Gluten gegessen wurde, desto eher sind sie empfindlich geworden. Auch andere AutoImmun-Erkrankungen sind mit Gluten und Co. verbunden:
Eine drei bis sechsmonatige Karenz führt zu einer Eliminierung der Antikörper (gegen die Schilddrüse oder andere Organe) - so Forschungen- oft alleine durch Gluten-Verzicht.
Warum sind diese mit Gluten verbundenen (also dem Grundnahrungsmittel Weizen) Erkrankungen auf dem Vormarsch? Gluten wird nicht mehr durch Sauerteig aufgespalten (wie heute noch im Roggenbrot) . Erst nach 3 Tagen konnte so ein Teig gebacken werden. Bei den kleinen Helferlein der "modernen" Brotbacktechniken heute wird dem Bäcker gesagt, das sei nicht mehr "nötig". Weizen in Müslis und vielen Nahrungsmitteln enthalten somit Gluten in großen Mengen.
Sogar Zöliakie -Patienten vertrugen traditionell gebackenes Brot ! Die damit erzeugten nützliche Bakterien halfen sogar bei der Heilung. Der Satz "Gib uns unser täglich Brot" bekommt noch mal Bedeutung.
Gluten-haltige Getreide: Weizen, Gerste, Roggen, im Prinzip auch Dinkel, Grünkern, Einkorn, Emmer.
Dr. Maes: die richtige Ernährung (ohne Gluten und Milchprodukte + kohlehydratarm)
+ Gabe von Glutamin (ein Mangel verursacht in Studien eine Darmdurchlässigkeit; kann NSAR-, oder durch Bauch-OP bedingtes LeakyGut bessern)
0,5g/kg Idealgewicht über 2 Monate besserte M Crohn (Dr. Maes7g/d)
+ N-Acetylcystein, (Acc- Hustenlöser; Absetzen bei Schleimhautdefekten), NAC ist eine Vorstufe von Gluthathion (Antioxidans), von dem Hashimotos einen Mangel haben. ACC wird aber besser resorbiert (aufgenommen) - zu einer Mahlzeit. Dr. MAes: bei CFS 1,8 gr täglich.
+ Zink
kann die tight junctions in einem Jahr wieder festigen und dichtet sogar bei M Crohn wieder ab. Humin und Fulvinsäuren!
Beim chronischen Müdigkeitssyndrom stellten Dr. Maes und andere (et al.) einen erniedrigten Zinkspiegel fest
Weiterhin wurden dabei eingesetzt: L-Carnitin, Coenzym Q10, Taurin, Liponsäure, Gamma-Oryzanol, Kurkumin, Quercetin bei systemische Entzündung.
Weitere Faktoren um die Darmdurchlässigkeit zu verringern: gesättigte Fette wie Kokos, Laurin- und Palmitinsäure, Buttersäure, fermentierte Nahrungsmittel, Protamin, schwarzer und grüner Pfeffer, Muskat, Lorbeerblatt (Piperin), Verdauungsenzyme.
Eine zweiwöchige Elementardiät mit leicht verdaulicher Flüssignahrung kann die Überwucherung im Dünndarm nachweislich vermindern (u.U.nicht geeignet für Untergewichtige oder Diabetiker).
Eine kohlehydratarme Diät, wo fermentierbare Kohlehydrate reduziert werden (GAPS-Diät) läßt die Flora auch wieder ins Lot kommen.
Täglich milchsauer vergorene Nahrungsmittel, wie Sauerkraut, kann auch mit der Zeit die pathogene Darmflora verdrängen.
Probiotika einschleichend dosieren, denn es gibt Patienten die beim Absterben der krankmachenden Bakterien Endotoxine nicht schnell genug ausscheiden und deshalb kurzzeitig unter der Herxheimer Reaktion leiden (Durchfall, Hautausschlag, ...), (s. AP). Dann Dosis leicht reduzieren.