Was ist die Kontrolle von Symptomen und was ist Heilung?
Ein Beispiel ist der häufig vorkommende Fall eines Ekzems, welches durch eine Behandlung - ob nun homöopathisch oder schulmedizinisch - verschwindet und bald von einem Asthma abgelöst wird. Wird das Asthma erfolgreich behandelt und das Ekzem erscheint wieder, sollte der Arzt sich fragen weshalb. Falls ihm als Facharzt für Dermatologie die Verschlimmerung der Lunge erst gar nicht mitgeteilt wird.
Haut und Lunge (Asthma) entstammt übrigens dem gleichen Keimblatt und gehören aus unserer Erfahrung oft zur gleichen "Krankheit".
Wenn nun ein Homöopath das Asthma heilen kann und das folgende Ekzem ebenfalls habe ich nicht symptomatisch behandelt, sondern ganzheitlich geheilt.
Wir sprechen erst von einem "guten Fall", wenn das in den folgenden Jahren auch nachhaltig so bleibt und die Gesamtgesundheit gut ist.
Dazu gehört wesentlich auch die seelische Verfassung.
Der Homöopath Vithoulkas (Träger des alternativen Nobelpreises) wurde gebeten eine Patientin mit ernsthafter Verwirrung (Delir) zu behandeln.
Sie war aufgrund ihres ernsthaften Verwirrtheitszustandes auf einer geschlossenen psychiatrischen Station aufgenommen worden.
Er erfuhr dann, sie habe kurz vorher eine Lungenentzündung gehabt, die mit Antibiotika erfolgreich austherapiert werden konnte, kurz danach erschien aber das Delir - früher nannte man so was gerne "Durchgangszustand" .
Er lehnte die Behandlung ab, wurde aber dennoch intensiv darum gebeten, den Fall zu übernehmen.
Als Bedingung nannte er: falls die Lungenentzündung wiederkehren würde und das würde sie wahrscheinlich, müsste er die Lungenentzündung unbedingt weiter behandeln (denn sie gehört zu der Krankheit dazu) und dazu auch konsultiert werden. (In vielen Ländern ist es gar nichts Ungewöhnliches, wenn Patienten mit sehr ernsthaften Erkrankungen zu Homöopathen gehen).
Er behandelte das Delir (ein oft lebensgefährlicher Zustand) erfolgreich, ...... die Patientin bekam einige Tage später schon "ihre" Lungenentzündung wieder, aber die Angehörigen wandten sich nicht an den Homöopathen.
Er erfuhr später, dass die alte Dame nach der erneuten Behandlung mit Antibiotika schon länger wieder mit "einem Delir" auf Dauer in der geschlossenen Anstalt sei. Dort blieb sie die nächsten Jahre!
Es wurde also nur ein Teil ihrer Erkrankung mit einer jeweils symptomatischen Therapie behandelt. Das war letztlich genauso kein Heilung wie es keine ist, nur ein Ekzem zu vertreiben, wenn in den folgenden Monaten der Gesamtzustand (und dazu gehören oft seelische Belange) sich verschlechtert.
Wir nennen das bloße "Symptomkontrolle" (wie beispielsweise jeden Tag Tabletten bei zu hohem Blutdruck), statt die ganze Krankheit zu behandeln.
Wie bei einer Patientin, deren Blutdruck sich direkt nach der Arzneigabe völlig normalisierte und ihre Medikamente absetzen konnte.
Vorher hatte sie regelmäßig Blutdruckkrisen trotz "Einstellung" mit blutdrucksenkenden Medikamenten.
Eine Dozentin auf einem homöopathischen Wochenend - Fortbildung über Krebs berichtet über einen Fall eines Patienten mit Magenkrebs und Metastasen.
Er wurde bis dahin nur noch palliativ behandelt, eine Heilung stand nicht mehr in Aussicht. Ihr gelang es, den Krebs mit einem homöopathischen Mittel zu heilen, er war mehrere Jahre nicht mehr nachweisbar. Mit anderen Beschwerden sollte der Patient auch erst zu ihr kommen.
Jedoch ging er mit seinen Kniebeschwerden wie gewohnt zum Orthopäden, statt es mit seiner homöopathischen Ärztin zu versuchen. Bei seinem Orthopäden bekam seine übliche Cortisonspritze. Normalerweise ist das eigentlich kein Problem - Cortison rettet bekanntermaßen täglich Leben. Aber bei diesem schwer kranken Patienten müssen wir strenger auf den ganzheitlichen Aspekt achten. Bald danach wurde nämlich wieder die alte Tumorerkrankung festgestellt. Der Ärztin gelang es ein zweites Mal diese zu heilen.
Einige Zeit später: der Patient hatte leider nichts gelernt, er ging mit seinen irgendwann wieder auftretenden Knieschmerzen "natürlich" zum Orthopäden und danach erschien ein drittes Mal der Krebs.
Dieser war nun leider nicht mehr heilbar, er reagierte auf die vorher gegeben oder neue homöopathische Mittel, die speziell für ihn herausgesucht wurden nicht mehr und verstarb bald. ----
Bei Krebspatienten oder auch beispielweise Psychotikern oder anderen schweren psychischen Erkrankungen (siehe Delir) erscheinen nach einer Heilung alte kleinere Leiden wieder und sollten nicht einfach nur als einzelne Symptome betrachtet werden "vertrieben" werden.
Die Ausleitungsorgane unterstützen den natürlichen Weg der Heilung - auch beim Nachvollziehen der natürlichen Heilungsrichtung (nach außen zur Haut beispielsweise) bei entsprechenden ganzheitlichen Methoden.
Eine weitere Schwächung der Lebenskraft kann folgendermaßen erfolgen: Je mehr Mittel gegeben werden, die zu kurz gegriffen haben oder nur einen Teil des Falles gelöst haben, desto mehr besteht die Gefahr "künstliche Symptome" zu erzeugen und "unheilbare Fälle" zu produzieren.
Ein Hinweis auf ein nicht exakt passendes Mittel ist es, wenn es immer öfter und mit immer weniger Erfolg gegeben werden muss und es nur anfangs einmal gut wirkte.
Wenn Warzen als Folge einer Behandlung (auch homöopathischer!!) nach oben zum Gesicht hin beispielsweise "wandern" oder wechseln, dann ist daran zu denken, dass die Behandlung in die falsche Richtung geht, aber nicht in der Richtung einer Heilung.
